Planung des Familienbudgets

Planung des Familienbudgets

Sicher hat sich schon jeder einmal gefragt, was ist bei der Planung des Familienbudgets zu beachten ?
Wie behalte ich den Überblick? Wie schaffe ich es rechtzeitig ausreichende Rücklagen für größere Anschaffungen, den nächsten Urlaub, die Ausbildung der Kinder und die eigene Altersvorsorge zu bilden? Sind alle Wünsche realisierbar? Wie setzen wir als Familie die richtigen Prioritäten? Wo habe ich Einsparungspotential?
Im Schritt 1 ist es wichtig einen genauen Überblick zu gewinnen. Dazu ist keine teuere Software erforderlich eine Exceltabelle erfüllt ihren Zweck voll und ganz.
Der günstigste Betrachtungszeitraum ist ein Jahr. Der Grund dafür ist ganz einfach. Verschiedene Ausgaben zum Beispiel für Versicherungen (Kfz-Versicherung, Hausratversicherung oder die Rechtsschutzversicherung) werden nur einmal im Jahr abgebucht. Andere Abbuchungen wiederum erfolgen quartalsweise, während wieder andere Buchungen monatlich erfolgen. Mit den Einnahmen verhält es sich analog.
In Zeile 1 deiner auf dich zugeschnittenen Exceltabelle schreibst du also in Spalte B bis M die Monate Januar bis Februar.
In Spalte A ordnest untereinander zunächst eure monatlichen Einnahmen an. Im folgenden eine Liste möglicher Einnahmen. Trage nur die Einnahmen in die Exceltabelle ein, die auf euch tatsächlich zutreffen. Du möchtest ja schließlich eine genau auf euren Haushalt zugeschnittene Auswertung und kein unübersichtliches Konstrukt.

Hier als Gedankenstütze ein paar mögliche Einnahmen:

  • Dein Nettoeinkommen
  • Nettoeinkommen deines Partners
  • Elterngeld
  • Kindergeld
  • Renten
  • Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung
  • Zinsen/ Dividenden
  • Einkünfte aus Nebenjobs
  • Sonderzahlungen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld
  • Steuererstattungen

Vielleicht hast du ja noch eigene Ergänzungen. Plane am besten nur mit dem durchnittlich zu erwartendendem Geld. Schichtzuschläge können zum Beispiel schwanken, wenn sich der Schichtplan ändert, Steuererstattungen schwanken meist von Jahr zu Jahr. Und auch Sonderzahlungen fallen nicht in jedem Jahr in gleicher Höhe an.

Bilde nun in einer nächsten Zeile für jeden Monat die Summe deiner Einnahmen. In einer Gesonderten Spalte bildest Du die Summe der Einnahmen für das gesamte Jahr.

Nun fährst du mit den festen Ausgaben fort. Zunächst mit den Rückzahlungen für eventuell vorhandene Kredite: (z.B.Immobilienkredit, PKW Finazierung, Möbelhaus oder Versandhaus)

Danach listest du die Kosten für Wohnen und Kommunikation auf, die bei Euch anfallen. Das können z.B. die folgenden sein:

  • Miete inklusive Nebenkosten
  • GEZ
  • Gebäudeversicherung
  • Internet
  • Telefon / Handy
  • Kabel
  • Grundsteuer
  • Gas/Öl/Festbrennstoffe
  • Müll
  • Gebühren für die Strassenreinigung
  • Strom
  • Wasser

Die nächste Kategorie sind dann die regelmäßig für die Kinder zu erbringenden Ausgaben:

  • Kinderkrippe
  • Kindergarten
  • Hort
  • Schulgeld
  • Teilnahme an der Schulspeisung etc.
  • Musikschule
  • Vereinsbeiträge
  • Kurse

Weiter geht es mit der nächsten Kategorie, den regelmäßigen Ausgaben für euch:

  • Vereinsbeiträge
  • Fitnesscenter
  • Kurse
  • Abos
  • Gewerkschaftsbeiträge etc.

Eine weitere Kategorie sind die Versicherungsbeiträge:

  • Lebensversicherung
  • Risikolebensversicherung
  • Hausratversicherung
  • Haftpflichtversicherung
  • Unfallversicherung
  • Private Krankenversicherung
  • Zusatzkrankenversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Private Altersvorsorge

Vielleicht bildet ihr auch regelmäßig Rücklagen oder zahlt Bankgebühren:

  • Banksparplan
  • Bausparvertrag
  • Fondsparpläne
  • Aktiensparpläne
  • Bankgebühren

Feste Ausgaben für Verkehrsmittel:

  • Kfz-Versicherung
  • Kfz-Steuer
  • Abos für den Öffentlichen Nahverkehr

Füge nun eine erneute Zwischensumme ein in der du die oben genannten festen Kosten addiertst.
Danach listest Du in einem weiterem Komplex alle variablen Kosten auf. Bilde zunächst die Kategorien. Die Werte dafür ermittelst du später.

  • Lebensmittel
  • Kantine
  • Drogerie
  • Apotheke
  • Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel
  • Benzin, Diesel
  • Porto

Habt ihr regelmäßige Ausgaben für Dienstleistungen?

  • Frisör
  • Kosmetikerin
  • Haushaltshilfe
  • Babysitter

Jetzt bilde erneut eine Zwischensumme.

Danach ziehst du alle Ausgaben von deinem Einnahmen ab.
Jetzt erhältst Du den Betrag den du jeden Monat noch zur Verfügung hast.
Von diesem Betrag musst du  all deine Ausgaben für Kleidung, Schuhe, Elektrogeräte, Reparaturen, Geschenke etc. bestreiten. Du kannst es für Konzertbesuche, Kinobesuche, Urlaube ausgeben oder du kannst davon Rücklagen für den Kauf des nächsten Autos, für eine Weltreise, für die Ausbildung Eurer Kinder oder für Eure Altersvorsorge bilden.

Vielleicht stellst Du dir jetzt die Frage wozu dieser Aufwand?
Wenn Du genug Geld hast, ist es dir überlassen, ob du ihn betreiben möchtest oder nicht.
Wenn du aber schon mal festgestellt hast, dass du mehr Wünsche hast als sich mit Eurem momentanen Einkommen und Vermögen realisieren kannst oder es Monate gibt, in denen das Geld knapp wir und ihr in den Dispo rutscht, dann solltest Du deine Finanzen unbedingt optimieren.

Wo bekomme ich all die Zahlen her?

Du kannst zum einen in deine Verträge schauen oder aber einen Blick auf die Kontoauszüge des vergangenen Jahres werfen. Kosten für Versicherungen, Kindergartenbeiträge, Miete und so weiter lassen sich auf diese Weise problemlos ermitteln. Etwas schwieriger wird es schon den monatlichen Durchschnittsbedarf an Lebensmitteln, Benzin etc. zu ermitteln. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ihr nicht alles mit Karte bezahlt.

In diesem Fall Hilft das Führen eines Kassenbuches oder eine App weiter. Eine gute Kostenlose App ist der VSB Haushaltsplaner vom Verbraucherservice Bayern.

Jetzt ist Schritt 1 geschafft du hast jetzt einen Überblick über deine derzeitigen Einnahmen und Ausgaben. Du kannst jetzt mit Schritt 2, der Planung beginnen:Liste in einer separaten Tabelle alle Ausgaben auf die ihr im kommenden Jahr bestreiten wollt. Denkt dabei vor allem an:

  • Bekleidung
  • Schuhe
  • Urlaube
  • Anschaffung neuer Elektrogeräte
  • Anschaffung neuer Möbel
  • Renovierungsarbeiten
  • Bildung für Rücklagen für größere Anschaffungen

Hier trefft ihr erst einmal für jede Kategorie Annahme. Im nächsten Schritt vergleiche dann, ob die Summe des noch verfügbaren Einkommens, die du oben ermittelt hast, ausreicht um all das zu finanzieren oder ob ihr Ersparnisse habt, die ihr dafür verwenden wollt oder könnt.
Sollte beides nicht der Fall sein, überprüfe ob sich einzelne Anschaffung herausschieben lassen oder ob es günstigere Alternativen gibt.
Du kannst auch nach Einsparmöglichkeiten bei deinen festen Kosten suchen. Durch Versicherungsvergleiche lassen sich leicht mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Oder du zahlst noch Mitgliedsbeiträge, obwohl du schon seinen Monaten nicht im Fitnesscenter warst?

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